5. Mai – Internationaler Hebammentag

https://internationalmidwives.org/idm2025-theme-announcement/

Der internationale Hebammenverband schreibt anlässlich unseres heutigen Welthebammentages:
„Die Welt steht vor einer beispiellosen Zahl sich überlagernder Krisen – Naturkatastrophen, Konflikte und die anhaltenden Folgen des Klimawandels. Diese Krisen treffen Frauen, Mädchen und geschlechtlich vielfältige Menschen überproportional stark. Sie sind erhöhten Risiken wie Schwangerschaftskomplikationen und geschlechtsspezifischer Gewalt ausgesetzt und haben gleichzeitig eingeschränkten Zugang zu lebenswichtigen Gesundheitsdiensten.

In diesen herausfordernden Zeiten sind Hebammen von entscheidender Bedeutung. Sie sind vertrauenswürdige Ersthelferinnen in ihren Gemeinschaften und können Gesundheitssysteme darauf vorbereiten, in jeder Krise einsatzbereit zu sein. Hebammen können bis zu 90 % der Leistungen im Bereich der sexuellen, reproduktiven, mütterlichen, neugeborenen- und jugendgesundheitlichen Versorgung (SRMNAH) erbringen – selbst in humanitären Notlagen.“

Mit minimalen Ressourcen können Hebammen:  

  • Sichere Geburten sowie vorgeburtliche und nachgeburtliche Versorgung gewährleisten,
  • Verhütung, umfassende Schwangerschaftsabbruchsversorgung und Betreuung von Überlebenden geschlechtsspezifischer Gewalt bereitstellen,
  • Stillen unterstützen und sicherstellen, dass Neugeborene eine sichere, saubere und verlässliche Ernährung erhalten,
  • Gemeinschaften aufklären und mit dem nötigen Wissen und den Werkzeugen ausstatten, um in Notlagen sicher und gesund zu bleiben.

Deshalb lautet das diesjährige Thema zum Internationalen Tag der Hebamme (IDM2025): Hebammen: Critical in Every Crisis.

Warum dieses Thema wichtig ist  

Während Hebammen für die Fähigkeit der Gesundheitssysteme, sich auf Krisen vorzubereiten und zu widerstehen, essenziell sind, werden sie oft nicht wertgeschätzt und von der Vorbereitungsplanung und Reaktionsbemühungen ausgeschlossen. Dies ist der Moment, Hebammen als die lebensnotwendigen Gesundheitsexperten zu positionieren und sich für ihre Einbeziehung in jedem Schritt der Krisenvorsorge und -reaktion einzusetzen. Damit Hebammen angemessen reagieren können, müssen wir auch sicherstellen, dass sie sicher sind und mit der Ausbildung, den Werkzeugen und den Ressourcen ausgestattet sind, die sie benötigen, um Leben zu retten und Rechte in den anspruchsvollsten Umgebungen zu schützen.“  

Nun geht es uns hier in unseren Breitengraden deutlich besser als an vielen anderen Orten der Welt und viele Sorgen, die sich Familien in Kriegs- und Krisengebieten machen müssen, haben wir hier nicht zu bewältigen. Dafür sind wir dankbar und das macht uns die Arbeit hierzulande einfacher. Jedoch nicht weniger bedeutsam und deswegen macht uns sprachlos, mit wie wenig Respekt unsere Arbeitsleistung zu jeder Tages- und Nachtzeit „wertgeschätzt“ wird. Damit sind die zuletzt mit Schiedsspruch geendeten Gebührenverhandlungen gemeint, die beispielsweise zur Folge haben sollen, dass Arbeit an Wochenenden, Feiertagen und nachts zukünftig weniger wert sein wird. Wer das beschlossen hat verkennt, welche sozialen und gesundheitlichen Auswirkungen diese Arbeitszeiten haben. Unsere Arbeit im Dienstbelegsystem im Kreißsaal in der Geburtshilfe – jederzeit akut und haftungsrechtlich hochbrisant – wird ebenfalls abgewertet im Vergleich zu außerklinischer Versorgung.
Wir wissen, dass die Familien – ihr – unsere Arbeit sehr wohl zu schätzen wissen und deswegen bitten wir Euch: kommt mit uns und zeigt Gesicht bei der Demonstration am kommenden Samstag, 10. Mai, in Berlin!
https://hunderttausendmuetter.de/

Wer es nicht zur Demonstration schafft, unterzeichnet bitte diese Petitionen:

https://www.openpetition.de/petition/online/fuer-den-erhalt-einer-sicheren-individuellen-geburtshilfe-stoppt-den-neuen-hebammenhilfevertrag-2

https://www.openpetition.de/petition/online/fuer-eine-1-1-betreuungsgarantie-durch-hebammen-fuer-jede-frau-unter-der-geburt