Ein Tag der uns stolz macht und uns daran erinnert warum wir diesen wundervollen Beruf ausüben, der uns so glücklich macht und erfüllt.

Aber auch ein Tag der uns traurig macht, weil sich seit Jahren nichts an der prekären berufspolitischen Situation ändert. Stichwort Berufshaftpflichtversicherung. Überlastung vieler Klinikhebammen, welche den Kliniken den Rücken zukehren und nicht mehr zurückkommen. Symptome posttraumatischer Belastungsstörung nach anstrengenden Diensten mit 3-4 Geburten gleichzeitig.

Wir, in unserem Dienstbelegsystem, begleiten max. 1-2 Familien unter der Geburt, immer unsere Rufdienstkollegin in petto. Im Angestelltenverhältniss großer Level 1 Häuser liegt der Betreuungsschlüssel oft bei 1:3-4.

Das geht nicht ohne Abstriche. Abstriche an der Zeit, welche jede werdende Familie benötigt und ihr in ihrem individuellen Maße auch unbedingt zusteht. Oder Abstriche an der Sicherheit der Geburtshilfe.

Kleine geburtshilfliche Abteilungen unter 500 Geburten im Jahr werden reihenweise geschlossen, ohne im Vorfeld, oder im Nachgang sicherzustellen wer, wie und unter welchen Bedingungen diesen Mehraufwand auffangen kann und soll.

Auf dem Rücken der werdenden Familien und des geburtshilflichen Teams werden Entscheidungen getroffen, welche nicht von den Entscheidungsträgern aufgefangen werden.

Es gibt eine Care-Krise. Sie ist real. Dessen sind wir uns bewusst.

Eine Krise mit direkten Auswirkungen auf die gesundheitliche Versorgung von Schwangeren, Gebärenden, Wöchnerinnen und Neugeborenen.

Es geht um Frauengesundheit.

Es geht um Feminismus.

Es geht um Familienpolitik.

Es geht uns alle an.

Es geht auch um die Wertschätzung und Anerkennung des Hebammenberufes.